Die Idee für tiladi hatten wir circa 2002. Während mehrerer Familienbesuche in Filiatra lernte ich das gute Koroneiki-Olivenöl der Region schmecken und schätzen. Es war so ganz anders als das penetrant-schmeckende olivige, gelbe Öl das ich aus deutschen Supermärkten kannte. Dieses Öl hatte eine grasgrüne Farbe, war neutral im Geschmack, mit einer milden Schärfe und dem Duft frischer Blätter und Kräuter. Und bereits ein, zwei Jahre später hatte ich Gelegenheit, bei einer echten Olivenernte mitzumachen. Nicht, dass die Begeisterung der Familienmitglieder groß gewesen wäre; Olivenernte, das bedeutete Arbeit, früh aufstehen, dem Mann mit der Motorsäge folgen, mit Stöcken auf Äste eindreschen, dass sich die reifen Oliven lösen würden. Am Ende blieben nur Müdigkeit, schmerzende Glieder und einige prall gefüllte Jutesäcke mit … kleinen, grün-lila-schwarzen Oliven. Nichts, was man essen wollte oder konnte. Die kleinen Dinger sind bitter und quasi ungenießbar wenn man auf sie draufbeißt; sobald sie aber in der Olivenmühle zu Öl verarbeitet wurden, offenbaren sie ihre wahren inneren Werte.
Seit 2004 sind zu den 120 Bäumen fast 200 weitere Olivenbäume hinzugekommen; das Prinzip der Bewirtschaftung ist jedoch das gleiche. Unsere Olivenbäume werden nicht künstlich bewässert, wir nutzen keine synthetischen Dünger, Herbizide oder Pestizide. Manchmal erleben wir dadurch unschöne Überraschungen, wie vor einigen Jahren, als wir mit nur eineinhalb Sack geernteten Oliven bei der Ölmühle vorfuhren. Der Müller schaute auf die kümmerliche Ernte und meinte, dass wir uns die Arbeit in diesem Jahr hätten getrost sparen können. Trotz der Risiken eines Ernteausfalls sind wir uns sicher, dass wir ein unverfälschtes Olivenöl höchster Qualität erzeugen. Probieren Sie es!